Kapitel 5, Vers 1-4: Von Saulus zu Paulus? II - Wien

 

So kam ich zum Korbinian. Er begrüßte mich, zeigte mir mein luxuriöses Zimmer, wir aßen gemeinsam und setzten und gemeinsam in den Garten. Welten trafen aufeinander – ähnlich wie bei Valerie und der Priester – mit dem Unterschied, dass ich im Christentum aufgewachsen bin und es immer irgendwie Teil meines Lebens war.
Wir besuchten am Abend noch gemeinsam „die Messe“, eine von der Gemeinschaft Emmanuel aufgezogene Messe, die Frische, Lockerheit und neuere Lieder mitbringt. Die mehr auf Dialog als Monolog setzt. Es hat mir sehr gefallen, so etwas vermisse ich heute oft. Im Anschluss daran gab es noch ein paar zubereitete Snacks. Die Stimmung war eine andere als in den normalen routinierten Gottesdiensten, das Publikum war auch viel jünger, offener. Man stellte sich vor, redete miteinander.
Die Tage, die ich mit Korbinian im Seminar in Wien erlebte, begannen immer ganz früh. Zwischen 6.00 Uhr und 6.30h begannen wir mit einem Morgenlobpreis, einem Morgengebet oder einem Gottesdienst. Es war irgendwie erfrischend und schön, am Morgen als erstes in einer ruhigen Atmosphäre zu singen, beten und danken. Das positive zu sehen (das fällt vielen Menschen heutzutage sehr sehr schwer), zu danken und in den Tag zu blicken, was steht heute an, dafür zu beten, dass alles gut wird, das bestärkt einen auch. Es war auf jeden Fall ein gutes Gefühl, etwas was ich unbedingt weitermachen will, auch wenn es allein ungemein schwer fällt. Der erste Blick am Morgen war nicht aufs Handy, nicht an den Computer, nicht Nachrichten lesen o.ä., der erste Blick war der Blick auf mich, die Umwelt und meine Mitmenschen. Das tat mir unheimlich gut.
Ich begleitete Korbinian mit in zwei Vorlesungen, die ganz anders waren, als ich sie kannte. Zum einen war das Durchschnittsalter der Besucher gefühlt 30 Jahre älter. Es scheinen sich einige nach ihrer aktiven Laufbahn doch die Theologie noch vornehmen zu wollen. Das Verhältnis Dozent zu den Studenten ist auch ein ganz anderes. War ich es doch gewohnt ein lockeres Verhältnis, was nahe dem Duzen ist, zu haben. Der Dozent kam oftmals nur im Hemd oder im T-Shirt, Alltagskleidung. Hier in Wien in den Theologievorlesungen „Kirchengeschichte“ und „Glaube, Hoffnung, Liebe“ haben der Dozent und die Dozentin (auch das sind wir ja nicht gewohnt) beide gehobene Kleidung an, er ein Sacko, sie Bluse und langer Rock. Die Sprache, die beide sprachen war gehobene Sprache, keine Alltagssprache, gehobener Wortausdruck, wie man ihn sonst fast nur in Rechtsbüchern kennt. Es war ein ganz anderes Verhältnis, nicht wie der Opa oder Onkel, der einem was beibringen will, sondern wie ein Lehrender aus früheren Zeiten. Desweiteren gab es auch keine fertigen Skripte oder Powerpointpräsentationen, nein, beide Dozenten erklärten anhand ihrer Notizen den Stoff, den man vermitteln konnte. In den meisten Punkten konnte selbst ich ohne Vorwissen viel mitnehmen und verstehen, das ginge bei uns auch nicht. Auch wenn man fünf Minuten den Kopf abgeschaltet hat, hat man fünf Minuten verpasst und konnte wieder einsteigen. In meinen bisherigen Vorlesungen hätte man gleich rausgehen können, da man damit den Anschluss verpasst hatte. Die Studenten machten sich an Laptop oder auf Papier Mitschriften von den Worten, die die Dozenten von sich gaben. Ganz anders. Aber es ist schön mal über den Tellerrand zu schauen, anderes zu sehen, den Horizont zu erweitern. Ich lernte tatsächlich einiges über das 1. Vatikanische Konzil der katholischen Kirche. Die zweite Vorlesung wurde sehr philosophisch, ging es um die „Caritas“ als Grundlage des geistigen Kerns. Die Dozentin erklärte, dass die Liebe Gottes zu kennen und die Liebe zu erlernen ein und dasselbe ist. Sie meinte weiter, dass die Tatsache, dass Gott alle liebt nicht selbstverständlich sei. Es ging weiter um Thomas von Aquin etc. Hier fehlte mir schon einiges an Vorwissen. Doch ein Satz beeindruckte mich: „Freundschaft ist die vollkommenste Form der Liebe“, doch was will sie damit genau sagen? Ich glaube wir müssten wie in der Naturwissenschaft üblich erstmal beginnen die Begriffe Freundschaft, Liebe und Vollkommenheit zu definieren, denn darunter versteht jeder etwas anderes. Es war definitiv eine interessante Erfahrung und ich will definitiv mal eine nichttechnische Vorlesung über ein ganzes Semester besuchen, um etwas anderes kennenzulernen, aus meiner Filterblase auszubrechen.
Korbinian nahm sich sehr viel Zeit für mich, meine Fragen und Zweifel. Wir verstanden uns sehr gut, konnten auf einer sachlichen Ebene auf Augenhöhe kommunizieren. Wir waren gemeinsam einen Nachmittag laufen, gingen auf einen Berg von dem man Wien überblicken konnten, spazierten und unterhielten uns über Erfahrungen und Themen. Das war ein sau schöner Nachmittag.
Bevor ich zu unseren Gesprächsthemen komme, erzähle ich noch von der Hausgemeinschaft. Alle Mitglieder der Gemeinschaft Emanuel treffen sich jede Woche abwechselnd woanders in einer Hausgemeinschaft. Sie unterhalten sich, essen gemeinsam, erzählen von Erlebnissen der letzten Woche. Dann gibt es gemeinsamen Lobpreis, es wird gesungen, gebetet. Jeder trägt ein Gebetsanliegen vor, für das die anderen in dieser Woche besonders beten sollen. Ich glaube alleine schon der Gedanke daran, dass andere für einen beten, der Gedanke gibt Kraft. Man ist nicht alleine, auf sich gestellt, die anderen glauben an dich.
Am Ende wünschte sich die Kathi noch eine Aussendung, die anderen beiden legten ihr die Hände auf den Kopf und sangen gemeinsam ein Lied, zogen Bibelverse und deuteten die, um ihr Kraft mitzugeben. Als Außenstehender sah das wirklich seltsam aus, man dachte sicher, was machen die da gerade. Ich habe es mitgenommen und fand es ein schönes Zeichen. Dann wünschte ich mir, das auch auszuprobieren, und es hat mir echt Kraft geschenkt, es hat mir gezeigt, da sind Menschen, die sind bei mir. Aber ob Gott oder Jesus darin ist? Keine Ahnung? Vielleicht nur Interpretationssache? Vorweg schonmal: Eins habe ich aus vielen Gesprächen gelernt: Wenn man Gott begegnen will, muss man sich darauf einlassen, nicht dagegen wehren. Aber was ist Gott, wer ist Gott??
Ich teile die Gesprächsinhalte mal in zwei Kategorien ein: 1. Glaube/Christentum 2. Kirche (spez. Kath Kirche)

 

1.    Glaube/Christentum
Bevor man sich mit der Thematik auseinandersetzt finde ich, muss man sich erstmal mit der zeitlichen und örtlichen Einordnung Jesu beschäftigen. Dass zu der Zeit Kaiser Augustus herrschte ist jedem aus der Weihnachtsgeschichte bekannt.
Wie das Mittelalter aussah, können sich heutzutage viele vorstellen, da darüber viel bekannt ist, mit den Märkten, der Kleidung etc. doch das war im 15./16. Jahrhundert, also erst 500 Jahre her, viermal solange ist die angebliche Geburt Jesu her.
Die Art zu Denken, wie wir heute denken existierte damals noch nicht. Sie entstammt mit den Beginn der Naturwissenschaft im 17. Jahrhundert und wird z.B. durch Newton sehr geprägt. Dass wir hinter jedem Wirken eine Ursache sehen, so denken wir erst seit dem 17. Jahrhundert. Davor ist der Apfel einfach vom Baum gefallen und wenn etwas dahintergesteckt war, dann glaubte man an irgendeinen Gott.
Als Christopher Kolumbus im 15. Jahrhundert Amerika entdeckte (und das noch nicht mal wusste), dachte die Mehrheit der Leute, die Erde wäre eine Scheibe und hinterfragte diesen Gedanken nicht.
Das Hinterfragen und nicht bloße hinnehmen von Dingen, diese Art zu denken, sie existiert also erst 300 Jahre. Wenn also vor 2000 Jahren jemand erzählt hat, dass da ein Lähmender wieder gehen kann, hat man das geglaubt und hingenommen und vlt. auf einen Gott geschoben.
Die meisten Leute zur damaligen Zeit konnten nicht schreiben und lesen. So erzählte man sich Geschichten so weiter, wie man sie gehört hatte. Soweit ich weiß, gibt es keine Aufzeichnung von Jesus zu seinen Lebzeiten, sondern erst Jahre danach (aber das von vielen alten Ereignissen)

 

·         Gott
Ein schwieriges Thema. Ich bin schon der Meinung, dass alles einen Ursprung haben muss, die Erde, das Weltall. Und ich habe kein Problem damit, diesen Ursprung Gott zu nennen. Aber ich muss abrücken von der Vorstellung, da oben sitzt ein Mensch, der alles sieht, weiß und machen kann. Das glaube ich nicht. Vielmehr würde ich aktuell Gott als eine übernatürliche Kraft bezeichnen, die wir heute noch nicht erklären können, eher so eine durchsichtige Wolkenschwade die über uns schwebt, so kann ich Gott für mich etwas greifbarer machen.
Viele Menschen suchen nach etwas Übernatürlichem, glauben an andere Kräfte, suchen Zentren, wo man Kraft findet. Nicht umsonst boomt die Branche der Meditation, des Yoga, des Tai Chi… Alles auf der Suche nach sich selbst, nach Zeichen und Kraft für den Weg. Ist das einfach nur alles das Gleiche und wir nennen es einfach alle nur anders. Was ich gelernt habe, ist auf jeden Fall, dass man Gott erfahren muss. Aber wo beginnt es muss ich erst glauben oder erst erfahren?

 

·         Historischer Jesus
Nach dem Gespräch und Recherchen, sowie aus Ausschnitten eines Buches, welches Korbinian mir geschenkt hat, bin ich mir sicher, dass es Jesus als Mensch gegeben hat. Dass um ihn herum sonderbares geschehen ist und er ein besonderer Mann war, leuchtet mir mittlerweile auch ein, sonst wären nicht so viele Leute mit hohen Risiko ihm nachgefolgt und es gäbe nicht unzählige Schriften von Erzählungen, auch wenn diese erst einiges später verfasst wurden. Es gibt viel viel mehr Schriftstücke, die belegen, dass es Jesus gab, als über den gallischen Krieg, und ich glaube daran glaubt fast jeder, dass es den mal gab.

 

·         Jungfrauengeburt
Meiner Meinung nach, kann keine Frau ohne Sex schwanger werden, das geht einfach nicht. Ist das etwa nur ein Übersetzungsfehler: junge Frau/Jungfrau?! Man darf nicht immer alles glauben, was einem präsentiert wird, jedes Wort, jede Szene im Film und Übersetzungsfehler kommen doch häufiger mal vor.
War Jesus also nur ein Kuckuckskind und Maria hat Josef eine Geschichte von einem Engel erzählt um es glaubhaft zu machen? Das sind lauter Theorien, die mein Kopf gesponnen hat, um das erklären zu können, was einem präsentiert wird.
Korbinian, wie alle anderen Gläubigen, ist allerdings der Meinung, dass weil Jesus Gott ist, er auch nicht auf natürliche Weise zur Welt kommen kann. Er meinte, Gott habe sich auf diese Weise entschieden, auf der Welt zu erscheinen, er hätte ja auch einfach vom Himmel plumpsen können.

 

·         Auferstehung
Eigentlich der zentrale Kern des Christentums, des Glaubens. Wieder eine materielle Erklärung, die ich nicht so ohne weiteres hinnehmen kann.
War Jesus vlt. gar nicht tot? – Laut Korbinian unwahrscheinlich, da die Römer das Handwerk des Tötens verstanden haben. Dennoch gab es damals nicht die Medizin, den Tod festzustellen wie heute. Und auch heute noch werden manchmal lebendige Menschen noch begraben.
Wurde der Leichnam aus dem Grab gestohlen? – Dann passt das mit der Jesuserscheinung später nicht mehr zusammen. Aber das könnten Tripbrettfahrer gewesen sein

 

·         Wunder
Da sind wir wieder am Punkt, den ich am Anfang beschrieben habe. Menschen haben das damals einfach geglaubt, wenn das ihnen erzählt wurde, sie haben das nicht hinterfragt. Korbinian meint, dass durch Gottes Kraft eine Heilung passieren kann und dass deshalb Jesus auch Wunder bewirken konnte. An diesem Punkt hielten wir uns länger auf. Er erzählte mir von den Wundern von Lourdes in Frankreich. Ich recherchierte darauf und war beeindruckt wie viele Wunder da anerkannt wurden. Aber kann schon der Glaube an eine Heilung, an eine Heilung durch Fürsprache ein Wunder bewirken? Ich glaube auf jeden Fall, dass der Glaube daran Kräfte freisetzt, genauso, wenn man an sich selber glaubt. Man schafft viel mehr, wenn man an sich selber glaubt, als wenn man an sich zweifelt, durch diverse Studien belegt. Warum kann das hier nicht auch so sein?

 

·         Beten
Dass Beten hilft, zu sich zu finden, zur Ruhe zu kommen und Gedanken zu ordnen, habe ich selbst schon erfahren. Wenn man dieses unbekannte Etwas bittet zu helfen, dann kann alleine der Gedanke daran schon helfen. Genauso wenn man weiß, dass jemand an einen denkt, unterstützt das schon. Man ist viel sicherer, als wenn man sich alleine und hilflos fühlt. Aber dass ich Gott etwas fragen und bitten kann und er mir dann Zeichen gibt, damit tue ich mir definitiv schwer, daran zu glauben. Das ist pure Interpretation. Wenn ich ihn bitte, mir einen Weg in die Zukunft zu weisen, dass mir dann durch Gespräche mein Weg gezeigt wird. Ja Gespräche helfen, helfen zu entscheiden. Aber ich habe versucht daran zu glauben und gebetet, dass mir Wege gezeigt werden (um es auszuprobieren) und dann treffe ich mehrere Leute und jeder sagt etwas anderes. Wenn ich gebetet habe, dass Gott sich mir zeige – wenn es ihn gibt -  in meinem Leben, dass ich ihn erkenne, dann traf ich Leuten die total gefestigt waren und Leuten die sich über Glauben und Religion lustig gemacht haben… Also ich glaube man kann in alles was passiert Gottes wirken hineininterpretieren, man kann in allem ein Zeichen Gottes sehen, oder es gibt einfach einen Zufall. Wenn man daran glaubt, sieht man überall diese Zeichen, interpretiert sie als solche und wird im Glauben gestärkt. Wenn man nicht daran glaubt, sieht man sie nicht und nimmt es einfach wie es kommt.

 

·         Ewiges Leben, Heilig werden
Was ist das Ziel im Leben? Für die Gläubigen ist es, ewiges Leben zu erlangen. Was auch immer ewiges Leben bedeutet. Korbinian erzählte mir, sein Ziel ist es heilig zu werden, womit er nicht abgehoben sein will, wie Leute die danach Streben, viel Geld zu besitzen. Nein, er will ein gutes Vorbild sein, Jesus nachfolgen und sein

 

·         Freier Wille (zw. Gut und Böse unterscheiden zu können)
Auch Korbinian ist der Meinung, dass es einen freien Willen gibt. Der freie Wille besteht für ihn darin, zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können. Wer sich für das Gute entscheidet, hat es einmal leichter in den Himmel zu kommen.
Hier waren wir also ziemlich einer Meinung, dass es einen freien Willen gibt, den wir Menschen im Alltag nutzen können. Die Vorstellung, dass wir nur Marionetten von irgendwem sind, finde ich auch schrecklich und schwierig.

 

·         Ende der Welt
Es gibt immer wieder Gruppen und Religionen, die die Apokalypse vorhersagen. 2012 hat der chinesische Majakalender ja einen vorhergesagt und dieser ist nicht eingetreten (außer wir leben irgendwie in unseren Gedanken weiter, eine gruselige Vorstellung…)
Soweit ich das jetzt wiedergeben kann, glaubt auch das Christentum an eine Wiederkehr Gottes, der das Ende der Welt bedeutet.. Korrigiert mich hier bitte, wenn ich das falsch verstanden habe.

 

·         Bibeldeutung
Jeden Morgen und im Gebetskreis hat Korbinian oder einer der anderen Brüder immer mal wieder einen Bibelvers gezogen und darin Gott, sein Wirken und das was uns bevorsteht zu deuten. Wenn ich diese Bibelverse genommen hätte, hätte ich auch genau das Gegenteil deuten können… Ich glaube das ist das Schwierige daran, das ist auch ein Grund warum mMn Islamismus existiert, weil die die Hl. Schrift eben anders deuten. Auch Christen sind für Abermillionen Kriege (Kreuzzüge) verantwortlich und rechtfertigten das mit dem Auftrag Gottes..
Desweitern bin ich der Meinung, dass ich jedes beliebige Buch nehmen könnte und Dinge für mein Leben deuten, Dinge mitnehmen, Impulse herausnehmen können, das ist für mich kein Privileg der Bibel.

 

·         Teufel
Die Existenz des Teufels. Wenn wir beim oben erwähnten Bild von Gegensätzen bleiben, muss es in der Vorstellung auch einen Gegenpart zu Gott geben, der Teufel genannt wird. Er steht für das Böse, das Schlechte. Dass  es Böses und Schlechtes gibt, daran zweifle ich auch nicht. Aber wer hat das Rech zu urteilen was gut und was schlecht war? Desweiteren kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass man ein ewiges Leben hat und entweder bei Gott oder dem Teufel weiterlebt… Für mich nicht greifbar, nicht vorstellbar, deshalb nicht weiter von Bedeutung.

 

2.    Kirche
Der zweite Teil, der für mich entkoppelt immer wieder Fragen aufwirft ist die Kirche. Gibt es ja nicht nur eine Kirche, die das Christentum vertritt. Die Kirche gibt Plätze um den Glauben auszuüben, und bei der Haltung der Kirche habe ich teilweise einige Probleme.

 

·         Papst
Warum braucht die Kirche einen Papst, einen der mehr oder weniger Monarch ist. Ist das nicht aus vergangenen Zeiten. An sich habe ich mit der Person des Papstes kein Problem, aber ich habe ein Problem damit, dass er so sehr verherrlicht wird.
Ich habe das selbst letztes Jahr auf dem Weltjugendtag miterlebt und mein Gefühl war, es wurde viel mehr diese Person, der Papst gefeiert, als Gott, Christus oder ähnliches. Ich weiß nicht ob diese Personifikation gut ist und der Papst ist immernoch ein Mensch und seine Position ist auch von Menschen gewählt. Er ist nicht Jesus oder ein Gottgesandter, zumindest nicht mehr als jeder andere auch.

 

·         Heiligenverehrung
Auch damit habe ich zuletzt immerwieder meine Probleme gehabt. „Heilige Maria“, „Heiliger xy…“. Auch hiermit habe ich das Gefühl, dass der eigentliche christliche Glauben verloren geht. Denn wenn Jesus Gott war, sollte dieser verherrlicht werden und im Mittelpunkt stehen, nicht irgendwelche anderen Menschen.
Korbinian erklärte mir jedoch, dass man diese Leute erstens als Vorbild für vorbildliches christliches Handeln sehen sollte und sie zweitens nur um Fürsprache bittet, nicht so verherrlicht wie Jesus Christus. Es ist etwas anderes, dennoch wirkt es für mich manchmal – jetzt in meiner beobachteten Rolle – wie eine polytheistische Form des Christentums.

 

·         Homosexualität
Die katholische Kirche lehnt Homosexualität ab und sehr sehr viele Leute, denen ich begegnet bin, die fest glauben ebenso. Mit sie lehnen sie ab, meine ich jetzt nicht unbedingt leugnen, sondern mehr, dass sie sie als Form des Zusammenlebens für falsch erachten. Ich finde das ist ein sehr rückständiges Denken. Selbst bei anderen Lebewesen ist Homosexualität nachgewiesen, und wenn sich Menschen mehr zu Menschen des gleichen Geschlechts hingezogen fühlen, sollen sie das auch ausleben dürfen.
Das Argument, das ständig vorgebracht wird, dass aus einer Partnerschaft und dem sexuellen Kontakt zweier Männer oder Frauen kein neues Leben entstehen kann, stimmt. Aber wenn wir Menschen hier auf Erden sind, als Abbild Gottes, die Welt schützen sollen und zahlreich für Nachkommen sorgen sollen, warum gibt es dann das Zölibat, diese Männer (oder gottgeweihte Frauen, z.B. Nonnen) können auch keine Nachkommen in die Welt setzen – zumindest nicht offiziell.

 

·         Familienbild

 

Die kath. Kirche unterstützt stark das Familienbild eines Mannes, einer Frau, in der Ehe verbunden zusammenlebend mit allen ihren Kindern.
Ich min zwar auch der Meinung, dass das erstrebenswert ist und will das mal erreichen, aber es sollte nicht das Ultimo sein. Wenn eine Ehe nicht funktioniert, sich die Menschen aufgrund neuer Erfahrungen auseinandergelebt haben, warum sollten diese dann aufgrund einer Wertevorstellung zusammenbleiben und zusammenbleiben, auch wenn alle Beteiligten darunter leiden. Ich finde es gut, dass in der heutigen deutschen Gesellschaft eine so hohe Anerkennung für alternative Lebensformen existiert. (Übrigens habe ich irgendwo mal gelesen, dass die Berufsgruppe mit der höchsten Scheidungsrate evangelische Pastoren sein sollen…)
Ich vertrete auch stark die Meinung, dass gleichgeschlechtliche Paare adoptieren dürfen sollten. Dass Kinder männliche und weibliche Bezugspersonen brauchen, unterstütze ich vollkommen. Doch wie viele Männer haben sich im klassischen Rollenbild der kath. Kirche wirklich um die Kinder, als Bezugsperson, kümmern können, wenn sie doch arbeiten und die Familie versorgen sollen? Außerdem, glaube ich dass z.B. homosexuelle sich im Durchschnitt besser um Kinder und Familie kümmern können, da sie wirklich wissen was sie wollen und nicht nur versuchen gesellschaftliche Anforderungen zu erfüllen.

 

·         Armut und Prunk
Eine weitere Frage, die mich beschäftigte war, wie es zusammenpasst, dass Armut gepredigt wird, die Kirche aber steinreich ist und überall mit goldenen Statuen und Prunk daherkommt.
Da habe ich ein Stück mehr Verständnis bekommen, denn vieles wurde wohl mal gespendet und Leute haben versucht für ihre Vorstellung an Gott, alles zu geben um ihn würdig auf Erde zu repräsentieren. Dennoch mag ich diesen Prunk nicht, dass alles vergoldet ist. Mittlerweile gefallen wir schlichte, einfache Kirchen vielmehr, zumindest zum Beten.
Und was bringt der Prunk heute? Dass viele Kirchen nicht als Kirchen, als Zusammenkunftsort für Glaubige, sondern vielmehr als Museum benutzt werden.

 

·         Zölibat, keine Familie
Ein leidiges Thema. Korbinian befürwortet es, denn es schützt den Priester in seinen Aufgaben und lässt sich diesen vielmehr hingeben. Dennoch ist es eine weite Entscheidung, die man oft mit ca. 30 Jahren trifft, so weitreichend, dass es vielen oftmals nicht bewusst ist. Ich denke auch, dass Priester die alleine Leben, sich mehr der Gemeinde und ihren Problemen hingeben können. Ich könnte erstens in meinem Alter, auch wenn ich mich für den Beruf begeistern könnte, nicht dafür entscheiden und so geht es denke ich vielen. Das Zölibat kann glaube ich oftmals auch eine Last sein im Leben. Korbinian meinte, man geht ja eine Verbindung ein, eine mit Gott. Ja, aber das ersetzt doch keine Körperliche. Wir Menschen brauchen Zuneigung, jemanden der uns mal streichelt oder seelisch beisteht. Ich denke für einige Priester ist es der richtige Weg, für andere nicht. Warum kann man das Zölibat nicht auf freiwilliger Basis errichten? Dieses Thema wird übrigens auch in dem Buch von Rainer Maria Schießler, das ich am Jahresanfang gelesen habe, sehr thematisiert.
Doch das Zölibat gibt es noch nicht so lange wie die Kirche!

 

·         Frauenpriestertum
Ich denke das zweitleidigste Thema der kath. Kirche. Das größte Argument ist, Jesus selbst war ein Mann und alle seine Jünger auch. Nachgefolgt sind aber andere. Ich finde auch das muss man aus einer anderen Perspektive betrachten. Frauen war es zu der damaligen Zeit gar nicht möglich, eine eigene Meinung zu haben, Frauen blieben damals – als es noch nicht die Häuser wie heute gab, keinen elektrischen Strom, keine Heizung… - zu Hause, waren Ehefrau nicht mehr. Zudem kann ich mir vorstellen, dass diese in der Weitererzählung einfach nicht erwähnt wurden, da sie ja nicht als wichtig erachtet wurden. Und drittens gab es ja einige in der Bibel erwähnten Frauen – z.B. Maria Magdalena.
Warum also dieses Argument, dass die Jünger auch alle männlich waren? Eine Frau kann mMn ganz genauso die Aufgaben eines Priesters erfüllen wie ein Mann – sogar unabhängig vom Zölibat. Über die Öffnung des Frauendiakonats – habe ich von Korbinian erfahren – wird gerade heftig diskutiert in der Kirche. Es wird allerdings als unwahrscheinlich angesehen, da dann jegliche Argumentationsgrundlage zur Öffnung zum Frauenpriestertum fehlt.

 

·         Verhütung
„Mit Verhütung hindert man daran, dass ggf. Leben entstehen kann“ ist das Argument der Katholiken. Dass Geschlechtskrankheiten nicht weiterverbreitet werden können, daran denken viele nicht. Zudem ist eine Frau im Monat auch nur ca. eine Woche fruchtbar, das heißt in dem Zeitraum, in dem sie unfruchtbar wird, kann auch kein Leben entstehen. Und es kann mir doch auch keiner erzählen, dass vor der Erfindung des Kondoms Menschen nur Sex hatten, wenn die Frau fruchtbar war. Wäre dann nicht eigentlich auch Selbstbefriedigung bei Männern eine Art Mord, da diese Spermien auch kein Kind mehr zeugen können?
Dennoch gefällt Katholiken nicht, dass wir Menschen darüber entscheiden können, wann und wo Leben entstehen kann und nicht nur Gott. Dennoch ist diese Meinung ein wenig engstirnig. Zudem müsste, wenn man es streng nimmt, dann auch Kastraktion von Tieren verboten werden und wir hätten auch keine Eier mehr zu essen.

 

·         Abtreibung
Einer der wenigen Punkte, wo ich mit der kath. Kirche zustimmen kann. Dazu stehe ich auch und werde oftmals als konservativ betrachtet. Dies gefährde die Selbstbestimmung der Frau heißt oft das Gegenargument. Aber für mich ist es einfach Mord, einen Fötus zu töten, auch wenn er die Welt noch nicht erblickt hat. In Außnahmefällen, wie z.B. einer Vergewaltigung oder Lebensgefährdung der Frau kann ich bis zu einem gewissen Stadium der Schwangerschaft, die Abtreibung befürworten, aber nicht aus reiner Willkür!
Die Feministinnen, die sich für die freie Wahl eintreten, sind wsl auch die Ersten, die Kükenschreddern verabscheuen. Aber kaum was anderes macht man mit Abtreibung!

 

3.    Erlebnisse/Erfahrungen

 

·         Korbinians Berufung, Kloster, Belgien
Der Grund, warum ich mit Korbinian unbedingt darüber sprechen wollte, war, dass er mir einst erzählte, dass er auch ewig ungläubig war, das alles für einen Schmarrn ein Hirngespinst hielt, aber dann auf unglaubliche Weise zum Glauben gefunden hat. Die Geschichte wahrheitsgetreu und unverzerrt kann ich nicht wiedergeben und es würde zu sehr in seine Privatsphäre eindringen. Ich kann euch aber nur raten, mit Gläubigen und Priestern über die Berufung, ihre Zweifel zu reden.

 

·         Zeugnisse von Leuten
Dann war da noch eine krasse Sache, die mich in meiner Unsicherheit fast aus der Fassung riss. Als ich mit Korbinian am Ankunftssonntag „die Messe“ besuchte, eine unheimlich coole und modernere Art Gottesdienst zu feiern, gab es auch die Möglichkeit Zeugnisse abzulegen. Das eine hat mich sosehr beeindruckt, dass ich es erzählen muss. Eine junge Frau namens Vero hat an einem Morgen eine Bibelstelle gelesen über von der Gesellschaft verlorene, über Witwen. Als sie sich am Tag dann dazu aufmachen wollte, laufen zu gehen, entschied sie sich diesmal zum Prater zu laufen, was sie sonst nie tat. Kurz bevor sie loslaufen wollte, klingelte das Telefon. Es war eine alte Frau am anderen Ende, es stellte sich heraus, dass diese Frau sich verwählt hatte. Vero hatte ein wenig Mitleid in der gebrochenen Stimme und wollte ein paar weitere Sätze wechseln, bis sich herausstellte, das diese Frau kürzlich verwitwet ist und auf der Laufroute beim Prater wohne… Vero besuchte diese Frau für ca. eine Stunde. Beeindruckend! So etwas sollten wir öfter machen, uns für unsere Mitmenschen einsezten! Das fand selbst ich so beeindruckend, dass ich einen kurzen Moment wieder an meiner aktuellen Einstellung zweifelte. Aber es reichte nicht, um mich letztendlich zu überzeugen.

 

·         Regelmäßiger Alltag
Ich habe gemerkt, wie mir der regelmäßige Alltag gut tut, das Innehalten im Gebet am Morgen, das Besinnen. Der Tagesrhythmus des Gebets gibt einem Halt, Sicherheit und Besinnung, die oft im Alltag verloren geht. Aber auch hier merkte ich später, dass das in den Alltag weiterzutragen gar nicht so einfach ist…

 

·         Korbinians Enthusiasmus
Korbinians Enthusiasmus, seine Bereitschaft, seine Freude daran beeindruckte mich unheimlich, lies mich erfreuen und hat eine positive Wirkung auf die Mitmenschen. Er meint er ziehe die Kraft v.a. aus dem Gebet mit Gott. Beeindruckend!

 

·         Glauben einreden
Ich bin der Meinung, dass man sich einreden kann, verliebt zu sein, solange, bis man es selbst glaubt. Mann kann sich vieles einreden, dass ein Medikament hilft… (Placebo-Effekt) Kann man sich Gott also einreden? Korbinian meinte, das könne er sich schon vorstellen, aber er hat ein viel tieferes Gefühl und Empfinden, eine tiefere Sehnsucht, die durch ein Ereignis plötzlich kam.

 

·         Gemeinschaft hilft
Kann ich nur bestätigen. Das habe ich selbst erlebt, die Gemeinschaft unter den Seminaristen, unter den Leuten der Gemeinschaft Emmanuel und später auch in Taizé. Gemeinschaft hilft, um zu Glauben, diesen zu praktizieren. Gemeinschaft hilft immer. Ein Grundsatz der Gemeinschaft Emanuel ist auch, dass Priester möglichst in einer WG zusammenleben, um das Gefühl der Einsamkeit nicht entstehen zu lassen.
Da kann ich überall zustimmen. Nur habe ich auf der Gegenseite das Gefühl, dass Gemeinschaft auch vergessen lässt, vergessen lässt, dass es andere gibt. Es ist wichtig über den Tellerrand hinauszuschauen, die Filterblase zu verlassen, mit anderen Leuten etwas zu machen, sich auszutauschen, sich gegenseitig zuhören. Ich denke, dass man gerade wenn man in einer so tiefen christlichen Gemeinschaft ist, ein Teil davon ist, sehr viel mit diesen Leuten macht und das einen stärkt, aber auch weil man irgendwie die Realität ein wenig aus den Augen verliert, dass es auch etwas anderes geben könnte. Ich würde mir wünschen, dass jeder  offen allen Menschen begegnet, auch denen die er normalerweise nicht in ein Gespräch einbeziehen würde. Wir brauchen mehr Begegnung, mehr Begegnung außerhalb unserer Lebensblasen!

 

·         Geschenk Gottes
Korbinian betonte oft, dass das Leben ein Geschenk Gottes ist und wir es als solches behandeln sollen. Dass das Leben ein Geschenk ist, das kann ich nur betonen. Macht was draus! Nichtsdestotrotz ist es unser Leben und nicht das Leben eines Überirdischen – meine Meinung.

 

·         Sinn des Lebens
Wo ist ein Sinn des Lebens ohne Gott? Ich würde meinen aktuellen Sinn so beschreiben: Gutes tun, die Zeit wertschätzen und leben, das Beste darausmachen und anderen helfen, dies auch zu können, durch Nächstenliebe. Diese Werte, diese christlichen Werte will ich weitertragen, ich will mich für andere hingeben, aber nicht ohne mich selbst zu vergessen. Ja, ich meine es kann auch einen Sinn ohne Gott geben. Aktuell. Gerade, gerade wo es mir echt gut geht 😊
Dennoch kann die Vorstellung eines Gottes, eines ewigen Lebens einem Halt geben, einem Sicherheit und Ziel geben. Kann.

 

·         Jeder Mensch will Gutes tun
Ein Satz, der mir nachhaltig in Erinnerung blieb, ist, dass Korbinian an das Gute im Menschen glaubt. Er meint, jeder Mensch handle immer so, dass er es für das Richtige hält. Wenn jemand einem Schmerz aus Rache zufügt, dann weil er meint das Richtige zu tun, das notwendige. Wenn ein Islamist sich in die Luft sprengt, meint er, das Richtige und Gute zu tun, den Willen seines Gottes zu tun. Eine Aussage, die mich beeindruckt hat. Und wenn mich heute einer fragen sollte, an was ich glaube, würde ich antworten: „an das Gute“

 

Wir haben noch über vieles mehr und ausführlich geredet, immerhin haben wir uns gesamt eine Woche lang gesehen. Ich habe auch einigen anderen diese Fragen gestellt, doch erstens ist es schwer sich alles zu merken, zweitens alles richtig wiederzugeben und drittens würde es irgendwann den größten Rahmen sprengen.
Bei den vielen Gesprächen und Schilderungen kam mir immer wieder ein Bild in den Kopf. Der Glaube und Gott ist wie eine Truhe. Jeder kann sie sehen, die meisten kümmert es nicht, denn ihr Leben geht auch ohne dieser Truhe weiter. Die Leute, die aber fest im Glauben stehen, schildern, dass sie etwas entdeckt haben, etwas tiefes, inneres. Dass sie diese Truhe geöffnet haben und einen unheimlichen Schatz gefunden haben. So kam mir die Schilderung immer vor. Vlt. finde ich diesen Schatz auch eines Tages, vlt. ist es mir einfach auch egal. Ich habe mich im Umfeld im Wien auf jeden Fall sehr wohlgefühlt und bedauert, dass die Zeit so schnell vorüber war.

 

Was ich mitnehme? Es ist wichtig im Dialog zu bleiben, diese Fragen zu stellen, die Dinge zu hinterfragen und mitzunehmen. Das fehlt manchmal in der heutigen Gesellschaft, der Dialog, die Diskussion. Leute schotten sich ab, diskutieren in „Filterblasen“ oder „Echokammern“ im Internet und unterhalten sich oft nur mit Gleichgesinnten. Wir brauchen wieder mehr echte Diskussion mit Pro und Kontra, mit verschiedenen Vorstellungen, wir müssen lernen einander mehr zu respektieren und zu verstehen.
Es gibt keinen allgemeingültigen Glauben, jeder glaubt doch bisschen was anderes. Glaube ist keine DIN-Norm.
Ich finde Korbinian, sein Leben, seine Ziele und Bereitschaft dafür beeindruckend. Ich merke, dass das etwas mit ihm macht und er darin voll aufgeht.
Ich bin der Meinung, wir bzw. die Christen müssen sich wieder mehr auf das eigentliche zurückbesinnen, auf das woher das Christentum kommt. Sich in kleinen Häusern treffen, Geschichten und Erlebnisse erzählen, sich austauschen und gemeinsam Mahl halten. Und für soetwas braucht man keine Institution wie die Kirche, sie kann aber sehr hilfreich sein.
Einen Schwachpunkt hatte ich die ganze Zeit: ich habe die Bibel nie wirklich, nie am Stück gelesen, sondern nur einzelne Schriftstücke gehört. Um ein wenig besser alles zu verstehen, nehme ich mir vor, die Bibel (v.a. das Neue Testament). Vlt. verstehe ich dann vieles mehr. Ich nehme mir darüber hinaus vor, mit einigen Leuten über Glauben und Gott zu sprechen: mit Ungläubigen, mit protestantischen Christen, mit Muslimen, mit den Zeugen Jehovas etc. Warum gibt es soviele verschiedene Glauben? Warum glaubt jeder was anderes? An was glauben die einzelnen Leuten?
Ich würde mich gerade weder als Atheist noch als Christen bezeichnen, ich würde mich als Suchenden bezeichnen, der versucht Antworten zu finden, auf Fragen, die noch nicht lange existieren. Ich halte aber den christlichen Lebensstil für nachahmenswert, ich will Jesus in seiner Barmherzigkeit nacheifern. Ich will das alles aber nicht glauben, weil es Tradition ist, dazugehört oder ich nichts anderes kennen. Wenn ich glaube, will ich das aus tiefster Überzeugung tun. Um mich mit allen Gedanken zu beschäftigten, machte ich einen längeren Spaziergang in die Wiener Altstadt, wo ich meinte das letzte Mal dieses Jahr eine Sachertorte zu essen und dabei entdeckte ich auch dieses geniale Schild!
Eine Frage blieb noch zu klären: Bringt Glaube Freiheit oder Enge?

 

P.S. @Basti, Julian: meine Wienaufgabe habe ich natürlich erfüllt und war vor dem Gebäude, ohne jedoch zu wissen, was dahinter steckt. Nach feiern wäre mir in diesen intensiven Tagen aber eh nicht zu Mute gewesen… #3 erledigt

 

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