Ja auch in meinem Leben gibt und gab es Wunder… Davon sicher nicht zu wenige. Für meine Mutter war es jedoch wahrscheinlich das größte
Wunder, dass ich freiwillig und Intensiv an der Uni Spanisch lernte. Von Null auf, bis Level B2. Also theoretisch B2, ich glaube das Niveau habe ich nicht wirklich. Doch das wollte ich nun
verbessern, durch üben üben üben verbessern und aufpolieren, ehe ich mich in das Abenteuer Südamerika schmeiße. Ich habe also vor einigen Wochen online recherchiert, welche Sprachschulen es gibt,
welche Angebote und zu welchen Preisen. Über die Örtlichkeit in Valencia im Vergleich zu Lukas WG habe ich mich eigentlich nicht gekümmert. Ich habe mich dann für die Sprachschule „Costa de
Valencia“ entschieden, da sie recht günstig war (nicht ganz die günstigste), sie eine deutsche Website hat (zeigt mMn Engagement), sie Zusatzkurse hat, ein breites Rahmenprogramm hat. Dass die
Sprachschule dann auch nur ca. 7-8 Minuten zu Fuß von meinem Schlafort entfernt war, realisierte ich erst, als ich in Valencia war. Das machte die ganze Sache sehr sehr praktisch, einfach und ich
sparte mir Metrokosten und Schlaf J. Da die Woche aufgrund des „Tags der Arbeit“ nur vier Tage hatte,
wurden die Stunden von Montag auf alle anderen Tage verteilt. Das ist sicher die Optimallösung für eine Feiertagswoche. Ich habe also für eine Woche einen Intensivkurs (15h) und einen
Konversationskurs (5h) gebucht. Zur Einstufung musste ich am Dienstagmorgen um 8h erscheinen (warum sooooo früh :/). Der Test dauerte eine halbe Stunde und bestand aus einem Kreuzltest, einem
Kurzaufsatz und einem Gespräch. Am Ende stand fest: Ich habe diese Woche Kurs bei Paula mit Elli (aus Bulgarien) und Sarah (aus England), und den Konversationskurs alleine bei Olga. Am Dienstag
begannen meine Kurse erst um 14h, davor hatte ich also Zeit an einer von der Schule organisierten Stadtführung teilzunehmen. Dort lernte ich auch Julia kennen, eine Deutsche, die eben in der
Sprachschule ein Praktikum absolviert. Wir erfuhren einige interessante Geschichten über die Stadt, jedoch konnte ich nicht überall ganz folgen, da unser Guide Anna einfach immer schneller
redete. Ich habe jedoch einen guten ersten Eindruck von der Stadt bekommen. Ich erfuhr auch, dass Paellas ursprünglich aus Valencia kommen. So jetzt meine Spanischkünstler, woher könnte das Wort
kommen? Genau es ist die Abkürzung von „para ella“ und es gibt viele Legenden darüber. Eine besagt, dass irgendein Prinz aus der Ferne das Herz einer Valenianerin erobern wollte und deshalb für
sie ein spezielles Gericht kochen ließ und das dann Paella nannte. Nach den Spanischkursen sind wir dann in kleiner gemütlicher Runde noch Paellaessen in der Stadt gegangen. Lecker war es auf
jeden Fall, nur das Bier konnte man nicht wirklich trinken (das musste ich ja auch probieren ;))
Die nächsten Tage hatte ich dann immer von 9.30-14.15h meine Kurse. Danach blieb ich immer noch länger an der Schule, um Selbststudium zu betreiben und das gelernte zu vertiefen. Ich fühlte mich
die Woche aber ziemlich krank und hatte Halsweh, sodass ich in die Apotheke gegangen bin. Die Apotekerin verstand mich sogar auch – nächster Sprachtest erfolgreich absolviert.
Am Mittwochabend begleitete ich Lukas zum Sport, denn er macht gerade so einen fancy Kurs „Pelota Valenciana“, das ist Tennis ohne Schläger und wahlweise ohne Netz. Es war auf jeden Fall sehr
interessant anzuschauen. Ansonsten kochte ich jeden Abend mit Lukas zusammen, versuchte viel zu schlafen, mich auszuruhen und zu erholen. Viele der Aktivitäten der Schule kamen leider mangels
Interesse nicht zustande. L Am Freitag jedoch ging unser Kurs mit der Lehrerin Paula (auch
noch sau jung), der Praktikantin Julia und so einem komischen Anhängsel von mir in eine Bar in der Stadt, die „Barcodebar“. Es war ein sehr sehr lustiger Abend, wo ich auch viel Spanisch
gesprochen habe. Am Ende verabschiedete ich mich von Elli, Sarah und Paula, da ich sie nicht mehr sehen werde.
Die Einstufung in den Kurs (B 1.2) war perfekt, alle meine Probleme wurden wiederholt, wie z.B. Subjuntivo, estar/ser, indefinido/imperfecto, Passiv… Ich war am Ende sehr stolz, wirklich im
Konversationskurs aktiv das subjuntivo verwenden zu können J Es war eine sehr homogene Gruppe und durch die Intensität und
kleine Gruppe habe ich echt viel gelernt. Zudem habe ich einige Menschen kennengelernt und viel über verschiedene Kulturen gelernt. Interessant war auch, dass beide Kursteilnehmer bekennende
Christen sind, Zufall?! – ich weiß es nicht ;). In Spanien leben auf jeden Fall die Kinder noch deutlich deutlich länger bei ihren Eltern, 30 ist wohl Normalfall, alle finden es bequem und sicher
ist es auch finanziell geschuldet. Spanier sind auf jeden Fall deutlich lockerer drauf, besser gelaunt, weniger gestresst, aber auch größere Egoisten. In England scheint das Bildungssystem
deutlich straffer orgnisiert zu sein, denn Elli, die nur ein halbes Jahr älter als ich ist, ist seit zwei Jahren mit dem Master fertig (ok nur 4 Jahre bis Master, ok) und arbeitet seit einem Jahr
an ihrer Doktorarbeit (übrigens auch im Ingenieurwesen).
Im Konversationskurs habe ich mir einige Themen selbst aussuchen dürfen und dann zu diesen Artikel gelesen und mit der Lehrerin diskutiert. Es war cool, dass ich die echten Zeitungsartikel
ziemlich gut verstanden habe, darüber reden konnte, in Fachthemen zu reden und mich so weiterzubilden. Ich habe mir für die Woche die Themen Freiwilligendienst, Elektro-& autonome Autos,
Stress und Glück ausgesucht. Themen die mich natürlich selbst auch ganz schön beschäftigen. Über meine fachlichen Erkenntnisse werde ich auch noch berichten.
Ich habe mich auf jeden Fall deutlich verbessert, muss nur ganz viel üben, lesen, Filme schauen, dann wird das schon mit meinem Spanisch J - Wunder gibt’s… (Die Sprachschule Costa de Valencia kann ich
also nur weiterempfehlen!!)
Ach ja noch ein paar Funfacts: - in Spanisch gibt es kein Wort für Pfand und Spanier wissen nicht, was das ist - das gleiche gilt für
Carsharing - Spanier machen wirklich 2h Mittagspause/Siesta und alle Läden haben da zu - Estacion de Norte (also: Nordbahnhof) liegt nicht im Norden sondern wurde nur von der Firma
Ferrocarrils del Nord erbaut - genau wie auch in Barcelona
- Engländer wählen keine Bürgermeister
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